Mehrweg statt Einweg!

320 Tausend pro Stunde
7,6 Millionen pro Tag
2,8 Milliarden pro Jahr
Unvorstellbar viele Coffee to go - Becher landen alleine in Deutschland im Müll.
Müllvermeidung geht uns alle an. Hilf mit!

Leipzig grüner machen!

Coffee-to-go ist aus dem Alltag unserer Stadt nicht mehr wegzudenken.

Wir denken, das geht auch mit Mehrwegbechern.

Weltweit ändert sich das Mitdenken auch bei diesem Lifestyle und wir wollen, dass Leipzig mitgeht.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat Leipzig initiierte vor einigen Jahren einen Antrag, damit die Stadtverwaltung initiativ wird und gemeinsam mit dem BUND e. V. auf die Leipziger Gastronomie und Bäckereien zugehen soll für die Einführung eines Leipziger Mehrweg-Bechers im Pfandsystem für Coffee-to-go. Daraus entstand im Oktober 2018 das Projekt Recycling2Go. Daraus folgend führte RECUP ein Mehrwegbechersystem in Leipzig ein, dem sich mittlerweile Bäckereien und Cafés an über 60 Standorten in Leipzig angeschlossen haben. Schätzungsweise über eine Million Einwegbecher können so in Leipzig jährlich vermieden .

Doch das war nur der Anfang. Im Jahr 2021 hat der Stadtrat auf unseren Antrag hin beschlossen, dass Leipzig Teil des Netzwerks „Zero Waste Cities“ werden soll, um sich auf den Weg zu machen, perspektivisch gar keinen nicht wiederverwertbaren Müll mehr zu verursachen. Dazu hat der Stadtrat 2023 die Konzeption einer Zero-Waste-Strategie beschlossen.

Auf dem Gebiet der Abfallvermeidung hat sich aber noch mehr getan. Zum einen gilt seit 1. Januar 2023 in Deutschland die Mehrwegangebotspflicht für Getränke und Speisen zum Sofortverzehr. Da das Mehrwegangebot aber nicht mit einem Kostenanreiz für Verbraucher*innen verbunden ist, ist die Verringerung des Abfallaufkommens nur gering. Eine Anfrage unserer Fraktion zum Thema „Wie können wir Einweg-Müll in Leipzig reduzieren?“ ergab, dass allein in öffentlichen Papierkörben ca. 43 % Verpackungsmüll landet, was im Jahr 2022 Kosten i.H.v. ca. 575.000 Euro verursachte.

Wir fordern, dass Leipzig nach dem Beispiel von Tübingen eine kommunale Verpackungssteuer auf Einwegverpackungen einführt. In Tübingen ist diese bereits seit 2022 gut erprobt, mit 0,50 Euro auf Einwegbecher und –verpackungen und 0,20 Euro auf Einwegbesteck. Eine Franchisenehmerin einer Fastfoodkette klagte dagegen. Nach Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts vom 24. Mai 2023 und des Bundesverfassungsgerichts vom 22. Januar 2025 steht nun fest, dass solche kommunalen Verpackungssteuern rechtmäßig sind.

Wir fordern nun eine zügige Einführung der kommunalen Verpackungssteuer in Leipzig. Denn sie ist in erster Linie ein wichtiges Steuerungsinstrument, um das Müllaufkommen durch leicht vermeidbaren Einweg-Müll zu verringern. Um gastronomische Betriebe bei der Umstellung zu unterstützen, wurde auf unseren Antrag im Stadtrat beschlossen, dass parallel zur (noch zu beschließenden) Einführung der Take-Away-Steuer ein Förderprogramm geschaffen wird, welches gastronomische Betriebe bei der Anschaffung des Mehrwegsystems als auch bei ggf. für das Mehrwegsystem anzuschaffenden (Gewerbe-)Geschirrspülern unterstützt. Dieses Förderprogramm kann aus den Einnahmen durch die Take-Away-Steuer finanziert werden.

Stand: Januar 2025

Facts zu Einweg-Kaffeebechern:

Nutzt man Einweg-to-go-Becher entsteht leider unglaublich viel Abfall. Sie belasten die Umwelt erheblich, denn für die Herstellung werden wertvolle Rohstoffe wie Wasser, Holz und Erdöl gebraucht, für eine Nutzungsdauer von hochgerechnet ungefähr 10 Minuten pro Becher. Die Becher sind nicht recycelbar, da die verwendeten Materialien vor allem aus Polystyrol oder aus fest miteinander verschweißter Pappe mit Kunststoff bestehen. Die Einwegbecher überlasten die Abfallkörbe und belasten in Leipzig die allgemeinen Abfallgebühren, da die Entsorgung über die Straßenreinigungs- oder Abfallbeiträge von Allen bezahlt werden muss.

Coffee-to-go mit Einwegbechern ist umweltschädlich!

Dazu entstehen von diesen Bechern in der Summe unfassbar großen Mengen vermeidbaren Mülls aus tagtäglicher Sorglosigkeit. Geschätzte 320.000 Coffee-to-go-Einwegbecher landen durch diesen Lifestyle jede einzelne Stunde, bzw. 2,8 Mrd. im Jahr, deutschlandweit im Müll.

Ein Pappbecher hat eine Lebensdauer von circa 10 Minuten, Mehrwegbecher halten dagegen Jahre und bieten auch als Kaffeebecher etliche Vorteile gegenüber Pappbechern! Etliche Kaffeeliebhaber*innen machen es vor, sie sind umweltbewusst mit ihrem eigenen, persönlichen Thermobechern als Mehrwegvariante unterwegs. Dafür bieten einige Ketten oder auch Kaffeeröstereien für Kund*innen, die sich ihren Kaffee in einen eigenen Becher füllen lassen, einen Preisnachlass im Sinne des Umweltschutzes an.

Illustration: Schwarwel