Leipzig-pestizidfrei

WER WILL SCHON GIFT IM GARTEN HABEN? - LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR PESTIZIDFREIEN KOMMUNE

Gib der Vielfalt eine Chance!

Im Garten wie im Park und auf dem Feld - Leipzig pestizidfrei!

Leipzig grüner machen!

Es findet ein Umdenken statt. Die „Ökogärtner*innen“ in Leipzig sind keine Ausnahme mehr, sondern sind inzwischen fester Bestandteil der Gärtner*innenlandschaft von Leipzig.

Wir freuen uns über diese Gärtnerinnen und Gärtner sehr, denn sie bieten der Natur und der Naturerfahrung Platz. Deswegen gibt es auf unsere Initiative hin seit 2014 alle zwei Jahre den Wettbewerb „Naturnaher Kleingarten des Jahres“. Dafür kann man sich mit seinem Gartenprojekt bewerben. Und wird von einer kritischen Jury besucht, die diesen Wettbewerb von Naturschutzverbänden, der Stadt Leipzig und dem Kleingartenverband durchaus aufwertet.

Aber nicht nur in den Kleingärten von Leipzig darf das Grün wachsen.

Seit 2015 ist Leipzig „Pestizidfreie Kommune“ mit dem Ziel, die kommunalen Flächen ohne Pestizide zu bewirtschaften. Dazu zählen Kindergärten, Schulen, Sportplätze, Parkanlagen etc. Auf versiegelten Flächen ist die Anwendung von Pestiziden sowieso nur mit einer Sondergenehmigung gestattet, ansonsten generell verboten. Es stehen giftfreie Alternativen zur Verfügung: mechanische oder thermische Behandlung, durch Mulchen und Anpflanzen von Mischkulturen.

Und es geht noch weiter: Auch die Leipziger Landwirtschaft steht vor einem Wandel. Denn Leipzig ist ‚Biostadt‘. Nachdem wir ein ganzes Antragspaket eingereicht haben zur Stärkung der regionalen und ökologischen Landwirtschaft, erstellt die Stadt aktuell ein Konzept, um ebendieses zu fördern. Wenn die Äcker mit Pestiziden besprüht werden, es keine Blüh- und Heckenstreifen am Rand der Felder gibt, wenn Monokulturen das Landschaftsbild beherrschen und Klein- und Jungbauern keine Chance haben im intransparenten Pachtvergabeverfahren, dann schaden wir uns langfristig nur selbst, sowohl wirtschaftlich als auch im Umwelt- und Klimaschutz.

Wenn wir regionalen (Jung-)Bauern eine Chance geben, stärken wir die Wirtschaft. Wenn wir Blühstreifen und Feldhecken anlegen, erhöhen wir die Insekten- und Artenvielfalt. Wenn wir auf Pestizide verzichten, nehmen wir weniger, mitunter hormonell wirksame, Gifte mit unserer Nahrung auf. Und wir schonen unsere Böden und unser Grundwasser.

Und ganz nebenbei hat Leipzig 2019 den Klimanotstand ausgerufen aufgrund der weltweiten Klimakrise. Wenn jede*r Einzelne das tut, was er oder sie kann, um den Klimawandel aufzuhalten, ist viel getan. Und wir werden Leipzig weiter treiben, damit die Stadt alle Möglichkeiten ausnutzt, die in ihrer Macht stehen.

 

Illustration: Schwarwel