Die schönsten Loipen in Mitteldeutschland - Leipzigs Radwege!
Bild: Anna Haifisch
Kommt unfallfrei und gesund durch den Winter!
Wenn es in Leipzig schneit, ist die Mobilitätswende schnell Schnee von gestern. Denn bei Schnee und Glätte in Leipzig mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, ist selten von Erfolg geprägt. Nur auf den allerwenigsten Fahrradwegen vermag es die Stadtreinigung, den Schnee zu räumen und für halbwegs sichere Bedingungen zu sorgen. Jahr für Jahr – sofern unsere Stadt überhaupt in relevanter Weise von Schneefall betroffen war – gab es Diskussionen um den Winterdienst, der sich stets auf die Beräumung der Hauptverkehrsstraßen beschränkte. Dies erfolgte einerseits durch das Wegschieben des Schnees von der Straße auf den Radweg und andererseits die nicht unumstrittene Salzung des Straßenbereiches. Auf die regelmäßig aufkommenden kritischen Nachfragen reagierte die Stadtreinigung immer mit dem Hinweis, dass der Schnee nur durch Abtransport von den Radwegen entfernt werden könne, was aber mangels Technik und Kapazitäten nicht erfolgen könne.
Im Februar 2022 brachte der Stadtrat einen „Grundsatzbeschluss zur Optimierung des Winterdienstes in der Stadt Leipzig“ auf den Weg. Dieser sieht in Bezug auf Leipziger Radwege folgende Maßnahmen vor:
Maßnahme 3.1 – Bedienung Radschnellverbindungen (62 km) mit zusätzlichen 2 Touren
Um bereits vor Festlegung eines solchen Winter-Radwegenetzes durch das VTA bestimmte Radschnellverbindungen abzusichern, plant der Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig (EB SRL) in einem ersten, pragmatischen Schritt eine durchgängige Nord-Süd- sowie eine weitgehende und möglichst durchgängige Ost-West-Radverbindung ab der Winterperiode 2021/2022 zu betreuen. Dafür erforderliche Schmalspurfahrzeuge mit Vorbaukehrbesen, Räumschild und Streustoffbehälter stehen aufgrund der hohen Nachfrage derzeit auf dem Markt nicht zur Verfügung. Alternativ setzt der EB SRL daher eine bereits vorhandene Kleinstkehrmaschine mit monatlichen Mietkosten in Höhe von 4.522 € ein. Die Abrechnung erfolgt im Rahmen der Spitzabrechnung.
Um die Bedienung der zukünftigen Radschnellverbindungen sicherzustellen, ist die zusätzliche Vorhaltung von insgesamt 2 Schmalspurfahrzeugen mit Vorbaukehrbesen, Räumschild und Streustoffbehälter sowie der zusätzliche Einsatz von 4 Mitarbeitern notwendig. Für die Anschaffung dieser 2 Fahrzeuge sind Investitionen in Höhe von 300.000 € erforderlich.
Zudem sind die baulichen Grundvoraussetzungen für die durchgängige maschinelle Befahrbarkeit der ausgewählten Radwegebeziehungen durch die Stadt Leipzig zu schaffen. Hierbei wird das zuständige Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) sowie das Amt für Stadtgrün und Gewässer (ASG) involviert, um gemeinsam Lösungen für diese Problemstellen zu finden.
Maßnahme 3.2 – Bedienung Radhauptverbindungen (290 km) mit zusätzlichen 10 Touren
Über die winterdienstlich zu betreuenden Radhauptverbindungen muss noch gemeinsam mit dem VTA entschieden werden. Bei einer Bearbeitungslänge von ca. 290 km ergibt sich laut Gutachten ein Mehrbedarf von 10 Schmalspurfahrzeuge mit Vorbaukehrbesen, Räumschild und Streustoffbehälter und 20 Mitarbeitern mit Fahrbefähigung. Zum aktuellen Zeitpunkt ist der finanzielle und personelle Aufwand jedoch noch nicht konkret quantifizierbar.
Der fortschreitende Klimawandel wird das Dauerthema über kurz oder lang wohl selbst lösen, bereits seit dem Winter 2023/24 fehlte der Schnee in Leipzig ja fast vollständig. Solang aber doch mal zeitweise ein Wintereinbruch eintritt, werden die Maßnahmen der Stadtreinigung für Radfahrerin und Radfahrer bei Schneefall also nur auf den durchgehenden Radhauptverbindungen halbwegs sichere Verhältnisse herstellen. Anderenorts wird kaum eine andere Möglichkeit bleiben, als von der Radwegebenutzungspflicht abzuweichen und mit dem Fahrrad auf die Straße auszuweichen oder die Angebote der LVB zu nutzen.
In diesem Sinne:
Kommt unfallfrei und gesund durch den Winter!